Fleischmann BR 218 (4933) Umbau AC und Digitalisierung (Tams LD-G 32.2)

Ich habe mal Neuland betreten, und eine sehr günstige Fleischmann-Lok als Gleichstromversion ergattern können. Die Lok kommt als Reinigungslok in blau-beige, das Innenleben war nicht funktionsfähig, Kabel fehlten. Somit also die besten Voraussetzungen

für eine Digitalisierung und Umrüstung auf das Märklinsystem.

Ich übernehme selbstverständlich keine Haftung für Schäden, die beim Umbau nach meiner Anleitung entstehen. Auch ist jeder vor dem entsprechenden Montageschritt selbst verantwortlich, vorher die Folgen seines Handelns zu abzuklären (Kurzschlüsse, Wiederverkaufswert etc.). Die Anleitung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit. Der Umbau erhebt auch keinen Anspruch darauf, dass der Umbau entsprechend des Originals vorbildgerecht erfolgt.

Zugegeben, die Umrüstung auf das Dreileitersystem und der Einbau eines Dekoders waren nicht auf Anhieb griffig. Probleme bereiten die Fleischmann-Motorschilde, auf denen wohl für mich als Laien alles durcheinander geht. Man muss sich mit dem Thema etwas beschäftigen, damit es keine böse Überraschung gibt. Aber der Umbau ist grundsätzlich machbar. Zeitaufwand bei der Umrüstung der ersten Lok war ungefähr 5 Stunden (2 Stunden für die Recherche, 3 Stunden für die Umrüstung). Die 2. Lok ging dann deutlich schneller.

Als Dekoder soll der Tams LD-G 32.2 verwendet werden mit einem Pufferelko (35V/ 470 uF).

Zuerst wurde die Lok geöffnet, es war eine Schraube an der Unterseite zu lösen, und das Gehäuse vorsichtig unter leichter Spreizung anzuheben. An den Stirnseiten befindet sich ebenfalls je ein Clip, der mit dem Fingernagel gelöst werden kann (vorausgesetzt, man kaut keine Nägel).

Alle Kabel wurden abgelötet, und die Drehgestelle ausgebaut. Die Drehgestelle lassen sich durch Zusammendrücken aus der Rahmenführung bringen.

Zuerst war der Schleifer anzubringen. Die Unebenheiten des Antriebsdrehgestells habe ich entfernt (abgeschliffen- Drehgestell vorher abdecken/abkleben). Dann wurde mit einem 1,6 mm-Bohrer ein Loch mittig in das Untergestell gebohrt, circa 3 mm tief. Danach habe ich ein Gewinde für eine 2 mm Schraube hineingeschnitten. An dieser Schraube kann ich dann später den Schleifer festschrauben.

Zum Einsatz kommt ein Märklinschleifer (Nr. 144133).

Auf dem Untergestell wurde zusätzlich ein Isolierband aufgeklebt. Das Schleiferkabel wurde über eine eingefräste Kerbe nach oben geführt. An der Kerbe wurde das Kabel mit Heißkleber fixiert.

Zum Motor: nach dem Ablöten der alten Kabel habe ich beide werkseitig verbauten Drosseln entfernt (Aufbiegen der Laschen).

Dann ist die linke Motordrossel zu isolieren. Zunächst den Radschleifer auf Seite des Motorschildes durch Aufbiegen der Nasen entfernen (wird nicht mehr gebraucht- kein Bild vorhanden), die 2 Schrauben des Motorschildes lösen und das Motorschild laaaaaangsaaaaam vom Magneten abheben (langsam deshalb, weil sonst die beiden Federn der Kohlen heraushüpfen und in die Weiten des Bastelraums entschwinden….).

Die Federn mit den Kohlen beiseite legen, und den linken Kohlenkontakt des Motorschilds mit einer Trennscheibe oder ähnlichem isolieren:

Die roten Striche sind die Trennstellen. Achtung: nicht das Schild durchtrennen!

Zum Schutz des Dekoders vor Überspannung habe ich 2 Zenerdioden eingelötet.

Danach die Kohlefedern wieder einsetzen: einfach die Kappen am Motorschild abziehen (gelbe Punkte), das Schild auf den Motor draufsetzen, Schild anschrauben, Kohlen (Federn nach oben) in die beiden Löcher (gelbe Punkte) einsetzen, und Kappen wieder andrücken.

Dann können gleich die ersten Decoderanschlüsse gelötet werden: schwarz zur Masse, grau und orange zur Motorsteuerung.

Jetzt geht es an die Beleuchtung:
Die alten Lämpchen werden entfernt. Die LEDs (hier 1,8mm, vorne rot, hinten weiß) werden mit Schrumpfschlauch isoliert (wichtig: sie bekommen sonst Masse vom Gestell, funktionieren dann nicht und zerstören den Dekoder) und von oben durch die Öffnungen geschoben. Die +Pole (lange Beinchen) werden dann so gebogen, dass sie an den Leiter der Halteplatte angelötet werden können. Achtung: Vorwiderstand nicht vergessen! Ich habe den in den Rückleiter eingelötet.

Die kurzen Füße (-Pole) kommen an den Dekoderanschluss der Beleuchtung (hier gelb und weiß).

Das alles auf der 2. Seite ebenfalls wiederholen; das war´s dann schon.

2 Antworten auf „Fleischmann BR 218 (4933) Umbau AC und Digitalisierung (Tams LD-G 32.2)“

  1. Ich habe eine Frage zur Ansteuerung des Reinigungsmotors:
    Haben Sie diesen über einen weiteren Ausgang jeweils schaltbar am Decoder vorgesehen und eventuelle einen Vorwiderstand berücksichtigt?
    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Maik Rinker

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